Unsere Vision und Mission

Unsere Vision ist eine Welt, in der jeder junge Mensch die Chance hat, sich bestmöglich zu entfalten, ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu führen und unsere Gesellschaft mitzugestalten.

Der Duke Award fordert Menschen von 14-24 Jahren heraus, über sich hinauszuwachsen, um Stärken, Leidenschaften und Potenziale zu entdecken, Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu entwickeln und ihren Start ins Berufsleben erfolgreich zu navigieren.

Als gemeinnütziger Verein verankern wir Persönlichkeitsentwicklung an Bildungseinrichtungen. Wir helfen pädagogischen Fachkräften bei der Umsetzung. Wir motivieren junge Menschen, sich für eine soziale und ökologische Transformation einzusetzen.

Wir tun das mit Leidenschaft für nicht-formale Bildung und Erfahrungslernen und dem Wunsch, einen Beitrag für mehr Bildungsgerechtigkeit zu leisten, gesellschaftlich und individuell.

 

 

Unser Ziele bis 2025

Unser Ziel ist es, dass 2025

  • jährlich 3.000 neue Teilnehmende mit ihrem Duke Award beginnen und von diesen mindestens die Hälfte öffentliche Sekundarschulen I besuchen
  • mindestens 75% der Teilnehmenden den Duke Award erfolgreich beenden und eine Auszeichnung erhalten
  • mindestens 75% aller Teilnehmenden durch die Teilnahme am Duke Award nach eigener Einschätzung an Selbstvertrauen
  • gewonnen haben und sich resilienter fühlen als vor ihrer Teilnahme (Erhebung durch Prä- und Post-Befragungen)

Gesellschaftliches Handlungsfeld, unser Ansatz und Wirkungslogik

Gesellschaftliches Problem

Viele junge Menschen in Deutschland entfalten ihre Potenziale nicht bestmöglich. Aufgrund mangelnder Förderung und Unterstützung in der Familie, im Kindergarten und im Schulumfeld ist ihre Schulzeit von Erfahrungen geprägt, die im Jugendalter zu Verhaltensauffälligkeiten, Resignation, Schuldistanz oder psychischen Erkrankungen führen. Sie verlassen die Schule ohne oder nur mit einem niedrigen Schulabschluss, oder mit einem geringen Glauben an ihren Wert, und ohne Zukunftsperspektive.

Deutschland hat sich mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention 1992 verpflichtet, die bestmögliche Entwicklung junger Menschen zu gewährleisten (Art. 6 der UN-Kinderrechtskonvention). Dieses Recht wird in Deutschland verletzt. Gleichzeitig kommen wir in Deutschland unserer Verpflichtung zur Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele nicht in ausreichendem Maße nach. Insbesondere gilt dies für Ziel Nr. 1 (keine Armut), Nr. 3 (Gesundheit und Wohergehen), Nr. 4 (Hochwertige Bildung), Nr. 8 (menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum), Nr. 10 (weniger Ungleichheiten) und Nr. 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz).

Das Ausmaß des Problems

Laut der OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ aus dem Jahr 2023 stieg der Anteil der 25- bis 34-Jährigen ohne höheren Schulabschluss oder Berufsausbildung in Deutschland von 13 auf 16 Prozent (234.700 junge Erwachsene) innerhalb des Zeitraums 2015-2022. Die Zahl der 18- bis 24-Jährigen, die sich weder in Beschäftigung noch in Ausbildung befinden, liegt bei 8,6% (527.000 junge Erwachsene). Die Zahl der Menschen, die eine weiterführende Schule besucht und anschließend einen Berufsabschluss erlangt haben, sank im gleichen Zeitraum von 51% (2015) auf 38% (2022).

Der letzte IQB-Bildungstrend hat gezeigt, dass ein Drittel der Schülerinnen und Schüler in der 9. Klasse im Fach Deutsch nicht die Mindeststandards beim Lesen und Zuhören erfüllen. Erfolgreicher Unterricht wird angesichts dieser Defizite deutlich erschwert, so dass die Belastung der Lehrkräfte weiter zunimmt. Für die Jugendlichen selbst bedeutet der Befund, dass sie wenig Chancen haben, sich nach Verlassen der Schule eigenverantwortlich weiterzuentwickeln und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

An psychischen Erkrankungen litten in Deutschland 2023 41% der unter 25-Jährigen. Alarmierend ist unter anderem die Zunahme von diagnostizierten und behandelten Depressionen in sozial eher privilegierten Milieus: 29 Prozent mehr jugendliche Mädchen aus der Mittelschicht erhielten die Diagnose Depressionen als vor der Pandemie. Bei Mädchen aus hohen sozialen Schichten waren es plus 28 Prozent.

Ursachen und Folgen

Die Ursachen für das Problem mangelnder Potenzialentfaltung sieht das DIPF in drei Risikofaktoren: ein niedriger Bildungsstand der Eltern, Erwerbslosigkeit der Eltern und eine Armutsgefährdung des Haushalts. Insbesondere in Familien mit Migrationshintergrund liegt die Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der Risikofaktoren gegeben ist, bei 48% (ohne Migrationshintergrund 16%).

Eine wesentliche Ursache für die Zunahme psychischer Erkrankungen liegt in der Corona-Pandemie, die Kinder und Jugendliche auch im dritten Jahr nach der Pandemie belastet hat. Aber auch weitere Krisen wie der Klimawandel, die Energiekrise und der Krieg in der Ukraine belasten Kinder und Jugendliche und veranlassen zunehmend Expert:innen, Strukturen zur Stärkung der psychischen Gesundheit einzufordern.

Die gesellschaftlichen Folgen sind erheblich. Unsere Gesellschaft verliert wertvolle Potentiale und Fachkräfte, auf die wir angesichts der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nicht verzichten können. Stattdessen sind diese jungen Menschen häufig ein Leben lang auf soziale Transferleistungen angewiesen, und sie vererben ihre Bildungsarmut an die nächste Generation. Psychische Erkrankungen belasten nicht nur den betroffenen Menschen selbst, sondern auch die Sozialkassen. 2023 waren 23% der Arbeitnehmer:innen aufgrund mentaler Probleme krankgeschrieben. Der Fachkräftemangel wird durch den hohen Krankenstand weiter verschärft. Junge Menschen, die die Schule ohne oder nur mit einem niedrigen Schulabschluss, mit einem geringen Glauben an ihren Wert oder ohne Zukunftsperspektive verlassen, haben weniger Teil an unserer Gesellschaft. Studien zeigen, dass mangelnde Teilhabe den gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit das Fundament der Demokratie gefährdet.

Unser Ansatz

Wir ermutigen Jugendliche, sich außerhalb ihres Klassenzimmers persönlichen Herausforderungen zu stellen und durch selbstbestimmtes und zunehmend intrinsisch motiviertes Lernen über sich hinauszuwachsen.

Der Duke of Edinburgh’s Award verspricht Jugendlichen: Du kannst mehr, als du glaubst! und hilft ihnen, dieses Versprechen über Erfahrungen von Erfolg und Selbstwirksamkeit zu verinnerlichen. Der Erwerb einer begehrten Auszeichnung*, die Türen in die Ausbildung, Studium und Beruf öffnen kann, eine zeitlich begrenzte Teilnahme, die Herausforderung, besondere Erfahrungen auf abenteuerlichen Expeditionen zu machen, sowie die Möglichkeit, sich mit Themen zu beschäftigen, die für die Teilnehmenden persönlich relevant sind, tragen dazu bei, die nötige Motivation zu entwickeln, sich auf den Duke Award einzulassen.

Der Duke of Edinburgh’s International Award besteht aus fünf Programmbereichen, die auf drei aufeinanderfolgenden Stufen (Bronze, Silber und Gold) durchlaufen werden können. Die Teilnahme dauert auf der Bronze- und Silberstufe jeweils 6 Monate und auf der Goldstufe 12 Monate. Auf jeder Stufe wählen die Teilnehmenden in jedem Programmbereich eine Aktivität und setzen sich SMARTE Ziele.

Das Programm besteht aus folgenden Bereichen:

Für ihre Aktivitäten in den Programmteilen Engagement, Fitness und Talente nutzen Teilnehmende Angebote, die an den Schulen oder in den Gemeinden bereits vorhanden sind, oder sie entwickeln eigene Aktivitäten. In individuellen Gesprächen mit ihren Award Leadern gestalten die Jugendlichen einen „Bauplan“ für ihr persönliches Duke-Haus, das sie selbstbestimmt mit Aktivitäten und persönlichen Zielen „erbauen“. Dabei erwerben sie Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, die ihnen helfen, ihr (Berufs)Leben erfolgreich zu navigieren und unsere Gesellschaft mitzugestalten.

Um die Wirkungen des Award Programms zu ermitteln und zu bewerten, haben wir für jeden Programmteil, den die Teilnehmenden absolvieren, und für die Erwachsenen, die die Durchführung des Programms unterstützen, Wirkungsketten entwickelt. 

Die Wirkungsketten stellen die Beziehung dar zwischen:

  • Input: Was wurde investiert, um das Programm zu implementieren und durchzuführen?
  • Output: Aktivitäten, die als Ergebnis der Investition durchgeführt wurden
  • Outcome: Was hat sich durch die Ergebnisse in Bezug auf Sichtweisen, Einstellungen und Fähigkeiten, auf neue Handlungsweisen und auf die Lebenslagen der Zielgruppen verändert?
  • Impact: Von welchen Wirkungen des Programms profitiert die Gesellschaft langfristig?

Zusammengefasst lässt sich unsere Wirkungslogik durch eine Aufwärtsspirale darstellen:

Ergebnisse unserer Evaluierung in 2022 zeigen: Teilnehmende fühlen sich gestärkt

Unser Team

Unser Team besteht aus Menschen, die für die Themen Potentialentfaltung und Chancengerechtigkeit brennen und einen Beitrag zur Verwirklichung der UN-Kinderrechte und der Nachhaltigkeitsziele leisten wollen.

Unser Beirat

Unser Beirat berät und unterstützt unser Team bei der strategischen Ausrichtung unseres Vereins. Dabei beherzigen wir das Motto des Duke Awards: Wir können mehr, als wir glauben!

Für das großartige Engagement unserer Beiratsmitglieder danken wir von Herzen.

Internationales Netzwerk

Unser Verein gehört dem internationalen Netzwerk The Duke of Edinburgh’s International Award Foundation an, das nationale Programmanbieter in über 130 Ländern unterstützt und begleitet.

Außerdem sind wir Teil der Allianz der größten globalen Jugendbewegungen „The Big Six“ und kooperieren u.a. in laufenden Projekten mit der UN und WHO.

Zur Geschichte des DofE-Awards und des deutschen Trägervereins

Der Duke of Edinburgh hat die Idee eines nationalen Programms zur Förderung der Entwicklung junger Menschen im Herbst 1954, auf Bitte seines ehemaligen Schulleiters Kurt Hahn, zum ersten Mal konkret verfolgt.

Der Duke of Edinburgh’s Award ist ebenso wie seine „Geschwister“ Round Square, Outward Bound und United World Colleges untrennbar mit Namen und Pädagogik seines Erfinders Kurt Hahn (1886 – 1974) verknüpft. Wenn sich auch seine direkten Wurzeln an der Schule Schloss Salem finden, wo der Reformpädagoge von der Gründung 1920 bis zur Vertreibung 1933 als Schulleiter wirkte, gehen diese zurück bis zu den Ursprüngen der Pädagogik in Platos Staat und Pindars „Werde, der du bist!“.

Gegründet wurde das Programm von Prinz Philip 1956 in Großbritannien, dessen Titel „Duke of Edinburgh“ es bis heute in seinem Namen führt. Philip war in Salem und danach im „zweiten Salem“ Gordonstoun, das Hahn von 1934 bis 1953 leitete, Schüler.

In den Anfangsjahren war das Ziel, die Zeit zwischen dem Verlassen der Schule im Alter von etwa 15 Jahren und dem Eintritt in den Wehrdienst mit etwa 18 Jahren sinnvoll zu gestalten und jungen Männern die Möglichkeit zu geben, sich in dieser Zeit in ihrer Persönlichkeit weiter zu entwickeln.

Ein erstes Pilotprojekt wurde auf die lokalen Bildungsbehörden, die Marine, die Armee und die Royal Air Force sowie eine Handvoll unabhängiger Schulen und Gymnasien in ganz Großbritannien ausgeweitet. Nach dem ersten Jahr hatten 7.000 Jungen mit ihrem DofE begonnen und etwa 1.000 von ihnen eine Auszeichnung erhalten. Tatsächlich erwies sich das Pilotprojekt als so erfolgreich, dass bald auch in Übersee Projekte ins Leben gerufen wurden, inzwischen auch für Mädchen.

Der Duke entwickelte sich in den folgenden Jahrzehnten immer weiter. 1980 wurde die Altersgrenze erweitert, so dass jeder Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren teilnehmen konnte. Zu dieser Zeit nahm der Award sein heutiges Format mit vier Programmteilen an: Dienst, Talente, Fitness und Expeditionen, und auf der Gold-Stufe zusätzlich das Gold-Projekt.

Die Beliebtheit des Awards nimmt weiter zu, inzwischen bieten über 130 Länder und Territorien den Award unter dem Dach der Duke of Edinburgh’s International Award Foundation an.

In Deutschland gründeten 1994/1995 mehrere Organisationen, die bereits unter direkter Aufsicht des Internationalen Sekretariats mit dem Programm arbeiteten, den Trägerverein. Dieser wurde 1996 vom Ministerium für Kultus und Sport Baden- Württemberg als freier Träger der Jugendhilfe und vom Weltprogramm als deutscher „Programmherausgeber“ anerkannt. Zu den Anbietern des Awards in Deutschland gehört auch die Schule Schloss Salem, wo 1920 alles begann. Der deutsche Verein wurde bis zu seinem 25-jährigen Jubiläum in 2020 von Klaus Vogel geleitet.